HOCHzeitsreise in die Dolomiten
Wie viele wissen, habe ich Ende Juli meiner neuen Partnerin das Ja-Wort gegeben. Und nach den ersten
gemeinsamen Tagen war klar: Wir harmonieren so gut, dass wir zusammen eine Tour über die Trials der
Dolomiten fahren wollen.
Am Mittwoch (9. Sept.) starteten wir mit sieben anderen Gelände erprobten Pärchen; das Busle der
Kanderner Hochtouristen war voll bis unters Dach. Die erste Etappe am Donnerstag führte uns bei
strahlendem Sonnenschein von St. Vigil aus über steile Rampen zum Ritjoch (2020m), wieder bergab und
hoch an die gigantische Wand des Kreuzkofels (2100m). Die letzten Meter im Trail fielen jedoch sehr
schwer, ein helfender Griff unter die Arme meiner Partnerin war da schon nötig. Auch hinunter zur Pause
am „Heiligkreuz“ war es teils ruppig, also lieber mal Gehen als Fallen. Der Trail runter nach Kassian war
dann wie geschaffen für Mountainbikes, über die hohen Wurzelteppiche sind wir geradezu geflogen. Das
machte richtig Laune. Ebenso wie die Vorfreude auf das Panorama-Paradies mit Trailabfahrt, das es oben
in Pralongia (2129m) geben sollte. Doch als wir dort ankamen, zuckten die Blitze. Nach längerer
Zwangspause nahmen wir bei 4 Grad die Voll-Dusche bis zum Hotel bei Arabba, Sturzbäche in der
Geröllabfahrt inklusive.
Am Freitag lag dann Schnee bis unter 2000m: Tour über Bindelweg und Porta Vescovo gestrichen.
Stattdessen Bus beladen, Besuch des Kriegsmuseums auf dem Pordoi-Pass mit ersten Schneeballübungen
und Fahrt nach Alleghe. Immerhin ging nachmittags noch eine kleine Runde an den Fuß der Marmolada.
Der Samstag zeigte sich wieder versöhnlich. Die Kabine statt Muskelkraft brachte uns auf 1900m und zu
sonnigen Temperaturen. Doch die ersten Meter im Trail oben waren seifig, wie auf rohen Eiern tapsten wir
bergab. Danach lief es wieder. Hochwärts ging es dann zunächst auf der Straße zum Paso Giau bis zum
extrem steilen Schotterweg zur Averau-Hütte (2500m). Dort genossen wir die Sensationsaussicht ringsrum
in die Dolomiten. Perfekte Szenerie. Dann ratterten wir runter an „5 Torri“ vorbei über
abwechslungsreiche, schöne Wege bis Cortina. Klar, dieser Tag war der Höhepunkt der Tour.
Am Sonntag bretterten wir zunächst eine ehemalige Bahnstrecke hoch, um dann in einer romantischen
Schlucht an Höhenmeter zu gewinnen. Es folgten wieder Rampen deutlich über 20% und Pause in der
Sennes-Hütte (2118m). Die lange Abfahrt über einen Fahrweg mit durchweg 30% Gefälle ließ die
Bremsbeläge schmelzen und den Druckpunkt schon etwas wandern, bevor wir zum Abschluss in einen
Spaßtrail einbogen, der kilometerlang nach St. Vigil führte. Dort wartete der Kopf der Tour, der
grippegeschwächt zum Chauffeur mutierte und die müden Radler mit ihren rollenden Partnerinnen
zurückbrachte. Auch an dieser Stelle besten Dank – toll gemacht, das Ganze!